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Wettbewerb
About This Project
Schweizerische Botschaft, Beijing, China

Projektwettbewerb im offenen Verfahren

Datum

2018

Bauherrschaft

Bundesamt für Bauten und Logistik BBL

Kostenrahmen

22 Mio.

ARGE

Auf der Parzelle der Schweizerischen Botschaft in Beijing, sollen die Räumlichkeiten der Kanzlei in einem Neubau untergebracht werden. Das Projekt platziert den Neubau entlang der südseitigen Umfriedung. Unter dem Gebäude durch gelangt man in den rückseitigen Garten und zur Residenz des Botschafters. Das Gebäude zeigt sich gegen aussen mit seiner vollverglasten Fassade als transparent und einladend und wird so dem Bild einer offenen und modernen Schweiz gerecht.

Die dreigeschossige Struktur wird in der Länge von vier Kernen in fünf Abschnitte gegliedert. Durch die maximierte Länge wird eine minimale Gebäudetiefe erreicht, was eine hervorragende Belichtung der Arbeitsplätze und Veranstaltungssäle ermöglicht. Die Durchfahrt teilt das überhohe Erdgeschoss in einen kleineren Bereich im Osten, in dem die Schalterhalle der Visaausgabe Platz findet. Im westlichen Teil reihen sich das Foyer mit dem Veranstaltungssaal, die beiden Konferenzsäle und die Cafeteria entlang eines Verbindungsganges auf, der sich im niederen Gebäudeteil entlang der Umfriedungsmauer befindet, in dem sich auch die Nebenräume der öffentlichen und repräsentativen Nutzungen befinden. Die beiden Obergeschosse mit der Büronutzung werden auf der Südseite über doppelgeschossige Räume in der Vertikalen verbunden, in der die Sitzungszimmer, informelle Nutzungen und eine sekundäre Erschliessung untergebracht sind. In der nordseitige Schicht reihen sich die Einzelbüros aneinander. Dazwischen liegen die Grossraumbüros, die durch die Kerne in einzelne Bereiche unterteilt werden. Auf der Südseite wird das Gebäude mit einer aussenliegenden Schicht aus extensiv begrünten brise soleil abgeschlossen, die vor der Sonne und Einblicken von der Strasse aus schützt.

Vier Kerne aus Sichtbeton tragen die gewichtsoptimierten Holz-Beton-Verbunddecken, die auf durchlaufenden Betonträgern zu liegen kommen. Die vollverglaste Gebäudehülle bildet einen nichttragende curtain wall. Sie wird von innenliegenden Metallprofilen getragen und in einen gleichmässigen und feingliedrigen Rhythmus strukturiert.

Zwischen Residenz und Kanzlei entsteht ein grosszügiger zusammenhängender Parkraum. Seitlich wird der Grünraum durch die bestehenden Umfriedungsmauern begrenzt. Der privatere Gartenteil im Nordwesten, mit seinem grossen Ginkgobaum und den Wandelwegen wird belassen. Die repräsentative Vorfahrt verläuft entlang der östlichen Umfriedung zur Residenz. Auf der anderen Seite führt ein breiter Fussweg bis zum ehemaligen Garderobengebäude, welches zum Gartenpavillon umgenutzt, Platz für temporäre Nutzungen bietet. Der Fussweg in der Mitte (Pflastersteine in Zement) verbindet die repräsentativen Räume der Residenz mit den Konferenz- und Veranstaltungssälen im Neubau. Neben der Cafeteria ist ein Aussensitzplatz für die Belegschaft und die Angestellten geplant. In diesem neuen grosszügigen Aussenraum können Festivitäten unterschiedlichster Grösse stattfinden.

Das Klima von Beijing wird von heissen und feuchten Sommer und kalten und trockenen Winter geprägt. Die hohe Luftverschmutzung und der vom Wind herangetragene Wüstenstaub erfordern eine vollkontrollierte Lüftung mit Filteranlagen. Die grüne Schicht vor der südseitigen Fassade wirkt als natürlicher Sonnenschutz. In den Wintermonaten dünnt sich die Vegetation aus und es kann durch die grossflächige Verglasung gegen Süden ein passiver Wärmegewinn erzielt werden.

Die Bauweise mit den vier aussteifenden Kernen und den dazwischen gespannten Böden ohne weitere tragende Wände ermöglichen eine hohe Nutzungsflexibilität. Neben dem unterteilbaren Veranstaltungssaal besteht auch die Möglichkeit, die beiden Konferenzsäle zusammenzuschalten. Durch die Setzung am südlichen Grundstücksrand werden auf dem Grundstück Nutzungsreserven frei, welche für eine Erweiterung genutzt werden können.